Das Eisenacher Theater ist zumindest vorübergehend gerettet und man darf getrost davon ausgehen, daß die CDU im Wahljahr 2014 keine Entscheidung gegen den Theaterstandort fassen wird. Zu Recht dürfen jene, die engagiert für das Theater gekämpft haben, nun aufatmen. In der diesbezüglichen Stadtratsdebatte mahnte der NPD-Fraktionschef Patrick Wieschke allerdings als einziger eine langfristige Konzeption ein. Die typisch linke Manier („Reichtum für Alle“) darf nicht dazu führen, daß man den status quo als gegeben hinnimmt und für alle Zeiten gleichbleibende Zuschüsse erwartet. Betrachtet man die geringe Einspielquote des Hauses von gerade einmal 10 Prozent, müssen Konzepte entwickelt werden, die auf eine Einnahmeerhöhung zielen. Weg mit niveaulosen Nacktdarbietungen, Entartungen überlieferter Stücke und Travestieauftritten. Und vor allem muß mehr Eisenach, mehr Thüringen in den Spielplan. Ein Blick in den Spielplan 2012 genügt, um zu wissen, weshalb es vor allem die Eisenacher kaum mehr ins Theater verschlägt. Wenn die Einkreisung Eisenachs in den Wartburgkreis erfolgen sollte, wird man dort auch nicht einfach die jährlichen 2 Millionen Euro übernehmen. Schon allein deshalb muß dafür Sorge getragen werden, die Einnahmeseite zu verbessern. Andere freie Theater, wie das Theater am Markt in Eisenach mit einer Einspielquote von 25 Prozent oder das Gothaer Ekhoftheater, das immer lange im Vorfeld ausverkauft ist, machen es schließlich vor.

Die Eisenacher NPD betrachtet das Problem also von zwei Seiten: Einerseits steht die öffentliche Hand natürlich in der Pflicht bestehende Kultureinrichtungen zu bewahren. Aber auf der anderen Seite muß dort der Geist ausgekehrt werden, der mit niedrigem Niveau und fehlenden regionalen Identifikationsmerkmalen einer Erhöhung der Einspielquote entgegensteht.

Die NPD wird sich deshalb weiterhin für den Theatererhalt bei gleichzeitiger kritischer Betrachtung der dort gebotenen Kultur einsetzen.