Das kann doch nur ein schlechter Scherz der Eisenacher CDU sein: Christoph Ihling wurde für das hohe Amt des Eisenacher Oberbürgermeisters nominiert. Christoph Ihling hat zwar geschafft, was anderen Möchtegern-Shootingstars der Merkel-Partei in der Region verwehrt blieb. Er durfte nicht nur wie bspw. Manuel L. den Wahlkampfstatisten spielen. Doch für politische Kenner ist klar: Den hochgewachsenen Mann mit den Gesicht eines 16-Jährigen und der Ausstrahlung eines städtischen Blitzers für dieses Amt zu nominieren, zeugt nicht nur vom hiesigen Personalmangel dieser Partei, sondern daneben auch von absoluter Instinktlosigkeit und einem fehlenden Anspruch Amtsinhaberin Katja Wolf die Macht aus den Händen zu reißen. Nachdem Raymond Walk die meisten Leute mit Format und Lebenserfahrung wegintrigiert hat und dies „Neuanfang“ nannte, ist erst recht nichts mehr übrig von einer Partei, die vormals zumindest mal etwas als mächtiges Korrektiv in der Kommunalpolitik verstanden werden konnte. Das gibt man auch unumwunden zu: Im Stadtrat will man nicht mehr Opposition sein, bekennt Walk freimütig. Und dieser Weg kulminiert nun mit der Nominierung Ihlings. Dieser Mann ist nicht im geringsten dazu geeignet, den Wolf Sumpf zu beenden. Hat man von der CDU ohnehin keinen Kandidaten erwartet, der es wirklich anders macht, dann stellt sich doch zumindest die Frage warum die größte Gruppe im Stadtrat nicht über das Stöckchen gesprungen ist, welches andere Parteien ihr hingehalten haben als sie nach den Oberbürgermeisterwahlen befragt worden. Sie stellten nämlich in den Raum, ob es nicht einen Kandidaten geben könnte, den man parteiübergreifend unterstützen könne. Ihling ist das sicher nicht. Und so wurde, wenn die Mitglieder im Januar brav Walks Wunsch abnicken und Ihling bestätigen, die Chance vertan Eisenach von der Schreckensherrschaft Katja Wolfs zu erlösen und sie in den unverdienten Ruhestand zu entlassen. „Danke“ CDU oder soll man besser sagen: Danke, Raymond Walk? Ihling ist doch gerade noch einer, den er akzeptiert und seine Erwartungen erfüllt und dürfte daher in erster Linie nur seine Wahl sein: Fügsam, auf seiner Linie, engagiert gegen „Rechts“ und ohne jedes Potential ihm einst gefährlich zu werden. Ihling ist im Übrigen auch für die SWG tätig, aber das scheint beinahe eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der Eisenacher CDU zu sein. Ich prognostiziere: 6 weitere Jahre Katja Wolf!