Für die Sitzung des Eisenacher Stadtrates im Juni hat die NPD als grüne Fraktion im Rat zwei naturschutzpolitische Anträge eingereicht.

Mit dem einen Antrag soll Eisenach sich ein Vorbild an der niederländischen Stadt Utrecht nehmen. Dort wurden alle 316 Bushaltestellen mit einem bepflanzten Dach versehen, was nun ein Ort für Bienen aller Art und Insektenvölker dient. Die Umsetzung hätte für Eisenach mehrere Vorteile. In der Antragsbegründung heißt es: „Wildbienen, Honigbienen und viele andere für uns und die Natur wichtige Insekten sind bedroht. Es ist ein Sterben, das weltweit mit Sorge beobachtet wird.

Die Optik gibt einiges her und wäre anders als die jetzigen meist trostlosen oder rein funktional angelegten Bushaltestellen ein echter Hingucker für die Bürger aber auch für die Gäste. Das neue Grün hätte auch eine reinigende Wirkung für die Luft (Stichwort: Feinstaub), denn Bushaltestellen befinden sich schließlich meist an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen. Für die in den Bushaltestellen wartenden Menschen hätte die neue Bedachung in den warmen Monaten auch eine kühlende Wirkung, was gerade für ältere oder kranke Menschen sicherlich von Vorteil ist.

Unserer Stadt käme bei der Umsetzung eine Vorreiterrolle in Sachen kreativer Natur- und Artenschutz zu.“

Der zweite Antrag entstammt einer Idee der FDP im Stadtrat von Nordhausen. Für jedes Neugeborene wird dort künftig ein diesem Kind gewidmeter Baum gepflanzt. Der Antrag wurde dort einstimmig angenommen. In Eisenach fallen aus verschiedensten Gründen immer mehr Bäume der Fällung zum Opfer. Die Nachpflanzungen kompensieren die Verluste keineswegs. In der Begründung des Antrages heißt es unter anderem: „Bäume für Neugeborene können dabei in vielfacher Hinsicht eine Bereicherung darstellen. Neben ihrem positiven Beitrag für das Klima und die ökologische Vielfalt in unserer Stadt, stellen die Bäume auch für die Neugeborenen und ihre Eltern eine emotionale Bindung an die Stadt und die Natur her. Das Stadtbild würde ebenfalls deutlich aufgewertet. Die Diskussionen unter den Bürgern zeigen, wie groß der Wunsch nach mehr Bäumen und mehr „Grün“ ist. Die Verwaltung könnte auch aus einer Liste der hier gewünschten und überlebensfähigen oder auch pflegeleichten Baumarten aussuchen lassen.“

Zu den eingebrachten Anträgen erklärte der NPD-Fraktionsvorsitzende Patrick Wieschke: „Wir beanspruchen bei beiden Anträgen nicht die Idee für uns. Wir haben lediglich einmal über den Tellerrand geschaut und uns inspirieren lassen. Immer öfter wird vom Klimanotstand oder von der Rettung des Weltklimas gesprochen. Ob dieses überhaupt von Menschen gemacht und folglich durch diese beeinflussbar ist, ist wenigstens umstritten. Verantwortung und Einflussmöglichkeiten haben wir aber bei unserer Luft und unseren Lebensbedingungen für Tiere vor unserer Haustür. Hier sollte die Kommunalpolitik endlich aktiver werden statt dem Baum- und Artensterben tatenlos zuzusehen.“