Erneut traf die Eisenacher Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) eine einsame Entscheidung und sagte den diesjährigen Eisenacher Sommergewinn wegen des Corona-Virus ab. Erneut hielt sie es nicht für nötig, den Stadtrat bzw. die Fraktionsspitzen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Die Kritik unter den Eisenacher Bürgern ist groß.
Am gestrigen Abend tagte der städtische Haupt- und Finanzausschuss. Vor dem Büro der Oberbürgermeisterin wartete zu diesem Zeitpunkt bereits der Chef der Eisenacher Sommergewinnszunft. Heute Morgen erfolgte die vollständige Absage eines der größten deutschen Frühlingsfeste. Das war also das Ergebnis der gestrigen Zusammenkunft. In der Ausschusssitzung wird der Oberbürgermeisterin bereits bekannt gewesen sein, dass eine Absage zumindest im Raum steht. Dennoch unterließ sie es abermals, die anwesenden Spitzen der Fraktionen in die Entscheidungsfindung einzubeziehen und sich ein Meinungsbild zu verschaffen. Genauso ging sie erst kürzlich im Fall der Fällung der Rosskastanie am Nikolaitor vor. Viele weitere Beispiele ihrer diktatorischen Alleingänge ließen sich nennen. Zum Thema Rosskastanie unterband sie gestern eine von NPD-Fraktionschef Patrick Wieschke angestoßene Debatte und verbot ihrem Baubürgermeister Dr. Möller jedwede Stellungnahme zu diesem Fall.
Zur Absage des Sommergewinns und zum Vorgehen der OB erklärte Patrick Wieschke heute: „Katja Wolf hat sich die Stadt zur Beute gemacht. Die Linken regieren, wie auch auf Landesebene, wie sie wollen und nennen das auch noch Demokratie. Der Eisenacher Stadtrat wird zunehmend entmachtet und wird in immer mehr wichtigen Fragen in eine Statistenrolle manövriert. Die Absage des Festes ist vollkommen voreilig passiert und ist Ausdruck der allgemeinen Panikstimmung. Den Festumzug als Höhepunkt der Veranstaltung hätte man stattfinden lassen und Eisenach und seinen Gästen wenigstens ein abgespecktes Programm präsentieren können. Viel Geld und Aufwand wurden so, nicht nur bei der Zunft, verbrannt. Würde man allerorten und an allen Stellen nach der Logik der Oberbürgermeisterin verfahren, dürfte es überhaupt keine Menschenansammlungen mehr geben. Allein schon wegen der dauernd um sich greifenden Grippe, welche hierzulande mehr Todesopfer fordert als Corona es bislang und wohl auch in der Zukunft tat. Aber auch so dürfte es in Eisenach keine sportlichen oder sonstigen gesellschaftlichen Ereignisse oder aber auch Discos mehr geben. Katja Wolf ist aber schon immer sehr leidenschaftslos mit Eisenacher Traditionen umgegangen. Beim Brauereifest langweilt sie sich und verschwindet mit den Pressekameras, die Wartburg Rallye hat sie erfolgreich verbannt und Symbole wie die Rosskastanie lässt sie mit einem Federstrich fällen. Auch ihre eingefleischten Wähler sollten sich mittlerweile fragen, ob dieses Gebaren und diese Frau unserer Stadt noch würdig sind. Ich hoffe sehr, dass sich auch im Stadtrat nicht nur die Erkenntnis durchsetzt, dass der vom Bürger gewählte Rat wieder mehr Mitbestimmung erhalten sollte, sondern das man dieser Erkenntnis dann auch Taten folgen lässt“.
Das Flieder Volkshaus wird dennoch geschmückt und wenigstens eine der an diesem Wochenende dort geplanten Veranstaltungen wird zur Begrüßung des Sommers trotz der derzeit verbreiteten Panik stattfinden.